Schautafel im Obstsortenmuseum Pliezhausen

Obstsortenmuseum Pliezhausen

als Beitrag zum Umwelt- und Landschaftsschutz.

Anlass

Streuobstwiesen stellen einen wertvollen, unverzichtbaren Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten dar. Sie prägen das Landschaftsbild um die Gemeinde Pliezhausen stark und dienen auch als Naherholungsgebiet für die einheimische Bevölkerung. Ihr Erhalt und ihre Pflege ist eine der vordringlichen kommunalen Umweltaufgaben der Gemeinde Pliezhausen.

Ziele und Wirkungen

Im Jahr 1988 wurden in einer von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Fläche im Gewann „Blasshalde“ zwischen Pliezhausen und Rübgarten erste Jungbäume gepflanzt und mit alten, einheimischen Obstsorten veredelt. Dabei handelte es sich um viele Sorten, die bereits dem Aussterben nahe waren. Das Obstsortenmuseum war geboren.

Ziel war es, das „Gen-Reservoir“ der alten Apfel- und Birnensorten für die nachkommenden Generationen zu erhalten. Zudem sollte die Sammlung interessierten Menschen die Möglichkeit bieten, sich über heimische Obstsorten zu informieren. Mittlerweile befinden sich auf einer Gesamtfläche von rund fünf Hektar 76 Apfel- und 31 Birnensorten.

Pflege und Betreuung

Gepflegt und betreut wird das Obstsortenmuseum von der Gemeindeverwaltung und von Pliezhäuser Fachwarten des Obst- und Gartenbaus. Um Wurzelkonkurrenz zu vermeiden, wird die Baumscheibe freigehalten, das heißt, in einem Radius von ca. 1 Meter um den Baumstamm werden Gras und andere Pflanzen enfernt.

Das Gelände wird mehrmals im Jahr von verschiedenen Tieren beweidet. Da die Tiere bei dem üppigen Angebot einigen Graswuchs stehen lassen, wird anschließend die Baumwiese teilweise mit einem Mulchmäher bearbeitet. Ein Holzlattenschutz gibt den Jungbäumen Halt und schützt gegen Verbiss durch Weide- und Wildtiere.

Zur guten Pflege eines Obstbaumes gehört auch der jährliche Baumschnitt. Diese Arbeiten werden weitestgehend von Pliezhäuser Fachwarten durchgeführt, wobei sie fachliche Unterstützung von der Grünflächenberatungsstelle des Landratsamtes Reutlingen erhalten. Auch Mitarbeiter des gemeindeeigenen Bauhofs sind an der Aktion beteiligt. Außerdem wird die Anlage zu Schnitt- und Veredelungskursen für interessiertes Publikum genutzt, da neben der Vielfalt von Jungbäumen auch älterer Baumbestand vorhanden ist.

Obstsortenmuseum Teilfläche Blasshalde

Erweiterung

Eine Erweiterung des Sortenmuseums ist bereits umgesetzt. Im benachbarten Gewann „Kohlholz“ wurden von der Gemeinde und dem Obst- und Gartenbauverein Pliezhausen in den Jahren 1999 und 2001 weitere 100 Jungbäume gepflanzt. Die Bäume und das Material für die Schutzgatter stellt die Gemeinde. Der gesamte Baumbestand einschließlich Erweiterung umfasst inzwischen 257 Bäume.

Information

Seit Mai 2002 verfügt das Obstsortenmuseum über eine Schautafel im Bereich "Blasshalde", auf welcher sich der interessierte Besucher über die einzelnen Apfel- und Birnensorten informieren kann. Zudem wurde 2012 auch eine Schautafel im Bereich "Kohlholz" aufgestellt. An den älteren Bäumen sind Namenstafeln angebracht, um die Suche nach einzelnen Sorten weiter zu erleichtern.

Schlussbemerkung

Die Gemeinde Pliezhausen möchte mit der Pflege und der Erweiterung des Obstsortenmuseums einen Beitrag zur Erhaltung des Streuobstbaus in der Region leisten und dadurch auch für die privaten Grundstücksbesitzer Anreize schaffen, ihre Streuobstwiesen wieder verstärkt zu pflegen, insbesondere auch junge Bäume nachzupflanzen.