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Ganztagesbetreuung an den Grundschulen (Teil 1)


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Entwicklung des schulischen Angebots

Die Entwicklung eines maßgeschneiderten Angebots für Bildung und Betreuung hat seit Jahren eine oberste Priorität in unserer Gemeinde. Hohe Investitionen sowohl für Kindertageseinrichtungen als auch Schulen belegen dies. Politische, strukturelle, organisatorische und personelle Veränderungen und Verbesserungen machten diesen Mitteleinsatz notwendig. Neben der Entwicklung der weiterführenden Schule am Ort zur Gemeinschaftsschule mit Ganztagesangebot und Mensa sowie dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ an allen Schulen, haben sich insbesondere Bildung und Betreuung an den Grundschulen in den vergangenen Jahren fortwährend weiterentwickelt.

Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung an den Grundschulen

Pliezhausen verfügt mit seinen Grundschulen in Pliezhausen, Rübgarten und Gniebel/Dörnach über ein ortsnahes Angebot für alle GrundschülerInnen. Alle drei Schulen können Stand heute eine Kernzeitbetreuung durch engagierte Fördervereine anbieten. Darüber hinaus gibt es in Pliezhausen seit 2007 (75 Plätze), in Gniebel/Dörnach seit 2011 (25) sowie in Rübgarten seit 2015 (25) ein von der Gemeinde getragenes Hortangebot, das eine Betreuung am Nachmittag von Montag bis Freitag ermöglicht. Im Jahr 2021 hat die Bundesregierung in Ergänzung zum Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in der Kindertagesbetreuung, einen solchen für die Grundschule beschlossen. Dieser soll ab dem Schuljahr 2026/27 ab Klasse 1 beginnend und in den darauffolgenden Jahren bis Klasse 4 aufsteigend umgesetzt werden.

Aufgaben und HerausforderungenGrafik zu Personalabgängen

Bereits im vergangenen Jahr hat sich die Gemeinde mit allen am Schulleben Beteiligten mit externer Unterstützung des Themas angenommen. Hier gilt es die eigenen Ressourcen zu ermitteln und so weiterzuentwickeln, dass ein quantitativ und qualitativ angemessenes Angebot gemacht werden kann. In Pliezhausen geht es dabei weit weniger um die räumliche, sachliche oder finanzielle Ausstattung, sondern in besonderem Maße um die personellen Ressourcen. Zahlreiche Kräfte der Kernzeitbetreuung engagieren sich in ihrem Ruhestand in diesem Bereich. Im Schülerhort werden einige MitarbeiterInnen in den kommenden Jahren in Rente gehen. Dass es im Verdichtungsraum Reutlingen/ Tübingen/Stuttgart schon grundsätzlich schwierig ist, ausreichend pädagogisches Personal zu gewinnen, zeigt die Kindertagesbetreuung, bei der in den vergangenen Monaten schmerzhafte Einschnitte gemacht werden mussten. Noch schwieriger ist es für den Hortbereich, der durch die begrenzten Betreuungszeiten aktuell überwiegend Teilzeitbeschäftigungen für den Nachmittag anbieten kann. Der avisierte Rechtsanspruch verlangt zudem eine erweiterte Ferienbetreuung, was beim angespannten Fachkräftemarkt erfahrungsgemäß keinen positiven Bewerbungsanreiz setzen wird.

Grafik zur Altersverteilung in DeutschlandBei aller Anerkennung der Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der vielfältigen Bemühungen um Personal werden sich Probleme, die aus der Altersverteilung der Menschen in Deutschland resultieren, in den kommenden Jahren nicht ohne spürbare Folgen angehen lassen. Und diesen Folgen wird man nur mit kreativen Lösungen und mit der Überprüfung von Standards in zahlreichen Berufsfeldern begegnen können. Ein Rechtsanspruch suggeriert eine juristische Sicherheit, die der Realität bei nüchterner Betrachtung nicht standhalten kann.